Januar 2020
St. Bonnaventura Kirche Remscheid
70 AkteurInnen
Abschlussshow
St. Bonnaventura Kirche Remscheid
70 AkteurInnen
Abschlussshow
Werkschau
Mit einem Präsentationsworkshop am 17. Januar 2020 begeisterten mehr als 70 Jugendliche im „Andersraum“-Abschlussabend in der Kirche St. Bonaventura in Lennep. Der Abend sorgte für bleibende Erinnerungen. An dieser Stelle ist dem Fonds Soziokultur gedankt, denn ohne diesen wäre dieser Workshop niemals möglich gewesen.
Ein Bericht von Theresa Demski, Bergische Morgenpost.
Es beginnt in der dunklen Kirche. Die bunten Scheinwerfer, die das leer geräumte katholische Gotteshaus gerade noch in diffuses Licht getaucht haben, sind dunkel geworden. Und dann sind Stimmen aus den Lautsprechern zu hören: „Wir wollen Remscheid ein Gesicht geben“, sagt einer. Und: „Wir wollen endlich zeigen, was wir können“, ergänzt ein Mädchen. So viel sei vorweggenommen: Beides gelingt den Jugendlichen des Projekts #5630 an diesem Abend in der Kirche St. Bonaventura so eindrücklich, dass das Publikum am Ende nur ungern den Heimweg antritt.
In der dunklen Kirche sucht schließlich ein Lichtkegel die junge Sängerin Lorena Warketin. Die Show beginnt – während die Spannung weiter leise knistert. Wenn Marcel Haupt und Jochen Peitz bisher von ihrem Projekt #5630 und der geplanten Show sprachen, dann erzählten sie von Multimedia und Artistik, von Musik und Gesang, von einer professionellen Bühne für Jugendliche, die sich nicht mit Kompromissen abfinden sollen. Was zuweilen noch etwas abstrakt klang, bekommt an diesem Abend ein Gesicht – zum Abschluss des Programms „Andersraum“. Und dieses Gesicht steht der Stadt gut. Mehr als 70 Jugendliche – ein Bruchteil der großen Projekt-Mannschaft – stehen auf der Bühne. Und sie sorgen für Gänsehaut und offene Münder, für aufbrausenden Jubel und bleibende Erinnerungen.
Noch während die letzten, sanften Töne der Sängerin verklingen, schweben die „Artistic Jumpers“ leise durch die Kirche. Die Musik wechselt, das Licht geht an und die jungen Sportler fliegen und wirbeln durch die Luft – mitten in der Kirche. Das Publikum jubelt und kaum ist der letzte Salto gedreht, packen die Artisten mit an, um den großen Holzzahlen #5630 einen neuen Platz zuzuweisen. Auf der Drei steht nach den Umbauarbeiten ein Mikrofon und Lidia Morante Maldonado klettert entschlossen hoch und nimmt fast ein bisschen trotzig Aufstellung. Was dann folgt, ist so eindrucksvoll und bewundernswert, dass es nachklingt. Die Poetry Slammerin ruft ihre Poesie hinaus – berührend und authentisch. „Ich kann nicht einfach so abschalten“, ruft sie. Nicht, während Menschen auf der Flucht sterben, nicht während Familien an Armut zerbrechen, nicht während die Kriege wüten. „Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Wie absurd. Keine Maus würde eine Mausefalle erfinden.“ Der Jubel, der der Künstlerin entgegenbrandet, ist beinahe endlos. Schon jetzt hat das Projekt überzeugt.
Mit jedem Auftritt festigt sich dieser Eindruck – das gilt für Singer-Songwriterin Isabel Marr, die mit ihrer Gitarre Spuren auf Seelen hinterlässt. Und das gilt für die jungen Musiker des Orchesters „Moments of Music“. Wer dachte, die Jugendlichen würden mit ihren Streichinstrumenten und Flöten etwas fehl am Platz wirken zwischen E-Gitarre und Trampolin, der wird eines besseren belehrt. Hier spielt alles Hand in Hand, hier ergänzen die einen die anderen, hier bekommt alles seinen Sinn. Schließlich stimmt Benjamin Knaup mit ein, die ausdrucksstarken Tänzerinnen des Ensembles „Verve“ erzählen dazu ihre Geschichte auf den uralten Steinböden der Kirche. Dann fehlt nur noch Vincent Kuhlen, der mit seiner Loop-Station Musik durch den Raum schickt, zum Mitsingen einlädt und großen Jubel erntet.
Die Show endet, wie sie begonnen hat – im Dunklen. Und doch hat dieser Abend viel verändert.
Es beginnt in der dunklen Kirche. Die bunten Scheinwerfer, die das leer geräumte katholische Gotteshaus gerade noch in diffuses Licht getaucht haben, sind dunkel geworden. Und dann sind Stimmen aus den Lautsprechern zu hören: „Wir wollen Remscheid ein Gesicht geben“, sagt einer. Und: „Wir wollen endlich zeigen, was wir können“, ergänzt ein Mädchen. So viel sei vorweggenommen: Beides gelingt den Jugendlichen des Projekts #5630 an diesem Abend in der Kirche St. Bonaventura so eindrücklich, dass das Publikum am Ende nur ungern den Heimweg antritt.
In der dunklen Kirche sucht schließlich ein Lichtkegel die junge Sängerin Lorena Warketin. Die Show beginnt – während die Spannung weiter leise knistert. Wenn Marcel Haupt und Jochen Peitz bisher von ihrem Projekt #5630 und der geplanten Show sprachen, dann erzählten sie von Multimedia und Artistik, von Musik und Gesang, von einer professionellen Bühne für Jugendliche, die sich nicht mit Kompromissen abfinden sollen. Was zuweilen noch etwas abstrakt klang, bekommt an diesem Abend ein Gesicht – zum Abschluss des Programms „Andersraum“. Und dieses Gesicht steht der Stadt gut. Mehr als 70 Jugendliche – ein Bruchteil der großen Projekt-Mannschaft – stehen auf der Bühne. Und sie sorgen für Gänsehaut und offene Münder, für aufbrausenden Jubel und bleibende Erinnerungen.
Noch während die letzten, sanften Töne der Sängerin verklingen, schweben die „Artistic Jumpers“ leise durch die Kirche. Die Musik wechselt, das Licht geht an und die jungen Sportler fliegen und wirbeln durch die Luft – mitten in der Kirche. Das Publikum jubelt und kaum ist der letzte Salto gedreht, packen die Artisten mit an, um den großen Holzzahlen #5630 einen neuen Platz zuzuweisen. Auf der Drei steht nach den Umbauarbeiten ein Mikrofon und Lidia Morante Maldonado klettert entschlossen hoch und nimmt fast ein bisschen trotzig Aufstellung. Was dann folgt, ist so eindrucksvoll und bewundernswert, dass es nachklingt. Die Poetry Slammerin ruft ihre Poesie hinaus – berührend und authentisch. „Ich kann nicht einfach so abschalten“, ruft sie. Nicht, während Menschen auf der Flucht sterben, nicht während Familien an Armut zerbrechen, nicht während die Kriege wüten. „Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Wie absurd. Keine Maus würde eine Mausefalle erfinden.“ Der Jubel, der der Künstlerin entgegenbrandet, ist beinahe endlos. Schon jetzt hat das Projekt überzeugt.
Mit jedem Auftritt festigt sich dieser Eindruck – das gilt für Singer-Songwriterin Isabel Marr, die mit ihrer Gitarre Spuren auf Seelen hinterlässt. Und das gilt für die jungen Musiker des Orchesters „Moments of Music“. Wer dachte, die Jugendlichen würden mit ihren Streichinstrumenten und Flöten etwas fehl am Platz wirken zwischen E-Gitarre und Trampolin, der wird eines besseren belehrt. Hier spielt alles Hand in Hand, hier ergänzen die einen die anderen, hier bekommt alles seinen Sinn. Schließlich stimmt Benjamin Knaup mit ein, die ausdrucksstarken Tänzerinnen des Ensembles „Verve“ erzählen dazu ihre Geschichte auf den uralten Steinböden der Kirche. Dann fehlt nur noch Vincent Kuhlen, der mit seiner Loop-Station Musik durch den Raum schickt, zum Mitsingen einlädt und großen Jubel erntet.
Die Show endet, wie sie begonnen hat – im Dunklen. Und doch hat dieser Abend viel verändert.


























Hey Now I Gesang
"Hey Now" kann so verstanden werden, dass es um das "Jetzt" in der bevorstehenden Show geht (die Show beginnt). Das "Hey Now" kann aber auch für das "Jetzt" für unser Jugendprojekt stehen. Leute seht her, "Jetzt" sind WIR da, WIR sind hier und zeigen Euch was wir können. "Jetzt", ignoriert uns nicht, nehmt uns wahr... Das Musikstück steht in einer wundervoll berührenden Art für ganz viele Dinge im Projekt und für die jungen Menschen, die wichtig sind. Die Inszenierung steht für eine aufregende Unaufgeregtheit, warme Intimität und kühle Distanz, umgesetzt mit einer behutsamen Instrumentierung und der brillanten Stimme von Lorena.
Lorena Warkentin I Begleitung: Holger + Nina Ruchatz
Lorena Warkentin I Begleitung: Holger + Nina Ruchatz
Mephisto I Akrobatik
Das Thema steht für das mutmaßliche Gute und Böse. Wieder und wieder steht der Konflikt darum im Mittelpunkt des Lebens. In der Auseinandersetzung damit, gelingt es idealer Weise immer wieder, dass sich das Gute im Menschen durchsetzt. Diese Hoffnung tragen wir alle in uns, es bedarf aber einer Anstrengung sich darum auch zu bemühen. In der akrobatisch umgesetzten Inszenierung kommt es zu einem guten Ende. Denn die vermeintlich Bösen folgen am Ende der freundlichen Einladung an der gemeinschaftlichen Bewegungsfreude teilzuhaben. Mit viel Schwung, Überschlägen und Salti wirbeln Jugendliche im Raum umher.
artistic jumpers Remscheider TV e.V., Gruppe A2
artistic jumpers Remscheider TV e.V., Gruppe A2
Teufelskreis I
Poetry Slam
Poetry Slam
Der „Poetry Slam“ bezeichnet einen modernen Dichterwettstreit, bei dem selbstverfasste Texte vorgetragen werden, zumeist auf der Bühne in einem Wettbewerb. In der Show trägt die junge Autorin Lidia in beeindruckender Weise einen engagierten Text vor. Ihre Kunst soll zum Nachdenken anregen. Eine Notwendigkeit, die ein junger Mensch uns allen im Spiegel vorhält. Es sind die Erwachsenen, die Vorbilder sein sollten, der Spiegel zeigt es anders herum.
Lidia Morante Maldonado
Lidia Morante Maldonado
Buried Angel I Isabel
Es ist bemerkenswert wenn eine junge Frau im Teenager-Alter das Talent besitzt, eigene Gefühle in bewegenden Texten auszudrücken. Diese mit reduzierter Musik, auf der Gitarre selbst begleitet, eindringlich zu performen ist noch mal eine Steigerung. Außergewöhnlich ist die von sensibel bis stimmgewaltige Präsenz. Man hört dieser jungen Singer-Songwriterin einfach gebannt und gerne zu.
Isabel Marr
Isabel Marr
Nefeli I Orchester
„Nefeli“ ist eine Musikkomposition von Ludovico Einaudi, welcher mit seiner Musik der Avantgarde zugeordnet wird. Das Kinder- und Jugendorchester Moments of Music (MoM) führt in der Show mit seinem reichen Instrumentarium (u. a. Holzblasinstrumente, Gitarre, Violinen, Celli, Klarinette, Glockenspiel und Piano) seine Interpretation des romantisch - melancholischen Stückes auf.
Moments of Music
Moments of Music
Another Love I Tanz
Der Song des jungen Kuünstlers Tom Odell beschreibt eine schwerwiegende Trennung und Loslösung von einer vergangenen Liebe und wie diese ihn daran hindert, jemals wieder jemanden anderes zu lieben. Gefühle spuürbar in einem Tanz auszudrücken, ist das Talent der jungen Kompanie von Verve. Auf einem hohen technischen Niveau interpretieren sie den Song.
Verve Dance-Company
Verve Dance-Company
All of Me / Orchester-Version
Die Auswahl eines Pop-Songs zeigt das weitreichende Repertoire des jungen Orchesters MoM. Damit fördert das musikalische Konzept junge Menschen, sich selbstbewusst und aktuell der Zeit angepasst mit klassischen Instrumenten auszudrücken. Im Projekt #5630 wurde mit der Beteiligung einer Pianistin und vier Streichern von MoM, sowie von Tänzern/innen und Akrobaten mit Modern Dance, Hip Hop und Freestyle eine Gemeinschaftsproduktion erarbeitet, welche gesondert in einem Film dokumentiert ist („All of Me – Teaser“ 2018). Für den „Andersraum“ wird die Symbiose gemeinsam vom ganzen Orchester MoM sowie einem Gesangsduett und Tänzerinnen gestaltet.
Ensemble #5630
Ensemble #5630
Vinku + WIR
,,Vinku“ steht für den jungen Künstler Vincent Kuhlen, der eigene Texte mit und ohne Sprechgesang als Loop-Akustik-Pop performt. Alles live ohne Einspielungen. Vinku nimmt als Gast am Projekt #5630 teil. Für seine Musik nutzt er seine Gitarre und die LoopStation. Über dieses spezielle Aufzeichnungsgerät nimmt sich der Sänger selbst so auf, das klanglich mehr als nur eine Gitarre und seine Stimme herauskommen. Seine Themen handeln von dem, was Jugendlichen bedingt durch Schule, Ausbildung, Liebe, Freundschaft und Erfolgsdruck durch den Kopf geht. Frei nach dem Motto: ,,Jeder beschäftigt sich mal damit, warum dann nicht die Gedanken miteinander teilen.“ Durch seine Musik möchte er verbinden und Brücken bauen.
Vincent Kuhlen
Vincent Kuhlen